Montag, 14. Mai 2012

Game-Review: Final Fantasy XIII (ohne Spoiler)


Das Game: Final Fantasy XIII (japanische Version)


Setting und Geschichte:

Das Game ist Teil der Fabula Nova Crystallis Final Fantasy Reihe, in die auch FF XIII-2, FF Type-0 und das noch zu erscheinende aber immer öfter als Vapoware gelabelte FF Versus XIII eingeordnet werden.

Die Geschichte um Final Fantasy XIII wird dem Spieler an zwei verschiedenen, gegenseitig verfeindeten Orten nähergebracht: In der schwebenden, prachtvollen und von vielen Menschen bewohnten Welt Cocoon und der darunter liegenden, von vielen Monstern aber auch einigen wenigen Menschen besiedelten Welt Grand Pulse. Sowohl Cocoon als auch Grand Pulse werden von übernatürlichen Wesen, den sogenannten Fal'Cie, bewohnt und beeinflusst.

Als eines Tages ein Pulse-Fal'Cie in Cocoons Küstenstadt Bodhum auftaucht, beschließt das Sanktum, die heilige Regierung von Cocoon, alle Bewohner, die in Kontakt mit dem Pulse-Fal'Cie kamen, gegen ihren Willen nach Grand Pulse ins Exil zu übersenden. Diese Umsiedlung wird im Spiel Purgation genannt und hat in Wahrheit lediglich die Funktion, die betroffenen Menschen auszuschalten, denn die Regierung sowie die gesamte Bevölkerung Cocoons haben fürchterliche Angst vor allem, was aus Grand Pulse stammt.

Die gottesähnlichen Fal'Cie wählen einige Menschen aus, um ihnen eine Aufgabe aufzuerlegen. Dazu erhalten die Auserwählten das Zeichen des Fal'Cies auf ihren Körper. Auf diese Weise sind sie als L'Cie stigmatisiert und von den Bewohnern Cocoons ebenso gefürchtet wie die Fal'Cie selbst. Die Aufgabe der L'Cie wird zu ihrer Bestimmung, die erfüllt werden muss, um so zum Kristall zu werden und der Legende nach ewiges Leben zu erhalten. Können sie ihrer Bestimmung nicht gerecht werden, verwandeln sie sich in Cie'th und fristen ein ewiges Dasein als Monster.

Der Pulse-Fal'Cie in Bodhum sowie die Anordnung des Sanktums zur Purgation sind Auslöser der Handlung von Final Fantasy XIII, in der sich unsere Hauptcharaktere durch die Verstrickung verschiedener Schicksale treffen und gemeinsam ein Ereignis nach dem anderen durchleben, um Lösungen für ihre Probleme zu finden, die letztendlich vielleicht den selben Ursprung haben...


Spielbare Charaktere:

Offiziell hat Final Fantasy XIII nur einen einzigen Hauptcharakter, wartet jedoch gleich mit mehreren spielbaren Charakteren auf, mit denen man so manches Abendteuer bestreitet und auf diese Weise genauso mit ihnen mitfühlt und -hofft, wie mit der weiblichen Protagonistin. 

Lightning (Claire Farron): Die offizielle Heldin des Spiels ist Mitglied der Schutzgarde und eine sehr zielstrebige Person mit Hang zum Einzelgängertum. Ihre jüngere Schwester Serah wird zu Beginn der Handlung vom Pulse-Fal'Cie in Bodhum zum L'Cie gemacht, was dazu führt, dass sie nun Serah retten will.

Snow Villiers: Ein junger Mann, der auf die anderen Charaktere oft wie ein unreifer Schwätzer wirkt aber sehr mutig ist und tatsächlich auch Führungskraft besitzt. Er ist mit Lightnings Schwester verlobt und versucht alles was in seiner Macht steht, um seine Geliebte von ihrem Schicksal als L'Cie zu befreien.

Sazh Katzroy: Der Älteste der Gruppe ist sehr sympathisch und freundlich und übernimmt hier und da soetwas wie die Vaterrolle für die jüngeren Charaktere. Sein ständiger Wegbegleiter ist ein kleines Chocobo-Küken. Wofür er kämpft wird erst später in der Handlung aufgedeckt.

Hope Estheim: Er ist der Jüngste im Bunde der kleinen Gruppe und wurde ohne Vorwarnung in die Purgation gerissen. Nach einem brutalen Verlust muss er sich seinen Ängsten stellen und sinnt nach Rache, die seinen Antrieb darstellt.

Oerba Dia Vanille: Ein fröhliches, aufgeschlossenes und oft ein wenig naiv wirkendes Mädchen, das im tiefsten Innersten schreckliche Gewissensbisse hat.

Oerba Yun Fang: Eine mystisch wirkende Frau, die nicht nur zielstrebig ist, sondern auch einen ausgeprägten Beschützerdrang besitzt. Sie ist auf der Suche nach Vanille.


Das Kampfsystem:

FF XIII zeichnet sich durch actiongeladene Echtzeitkämpfe aus, die zum Großteil des Spiels als Duo bestritten und wie gewohnt vom Gruppenführer gesteuert werden. Neu ist das Paradigmen-System, mit welchem die Gruppenmitglieder verschiedene Rollen zugewiesen bekommen und sich auf diese Weise schnell und effektiv den Kampfgegebenheiten anpassen können. Ebenfalls neu ist, dass sich durch den Wechsel der spielbaren Charaktere parallel auch der Gruppenführer ändert.

Die verschiedenen Rollen der Charaktere - Blaster (in der deutschen Version Verheerer), Attacker (Brecher), Healer (Heiler), Jammer (Manipulator), Enhancer (Augmentor) und Defender (Verteidiger), können im Kristarium mit Hilfe im Kampf gewonnener Kristallpunkte (KP) ausgebildet und weiterentwickelt werden. Im Laufe des Spiels kann jeder spielbare Charakter jeweils drei Rollen einnehmen, was zu einer großen Vielfalt an Paradigmen führt. Aus diesem Grund ist es enorm wichtig, dass sich der Spieler genau mit den jeweiligen Aufgaben der spezifischen Rollen vertraut macht und sich besonders die Stärken und Schwächen aller Charaktere ins Bewusstsein ruft.

Während der Kämpfe kann der anführende Charakter durch den Einsatz von Metapunkten, die sich nach jedem Kampf immer ein wenig wieder aufladen, seine persönliche Esper beschwören und dem Gegner essentielle Lebenspunkte entreissen. Eine Esper kann nur beschworen werden, wenn sie zuvor in einem Kampf auf Leben und Tod besiegt wurde. Jeder Charakter besitzt jeweils nur eine Esper.


Game Play:

Der FF XIII-Spieler kommt in den Genuss von einer top Ingame-Grafik und ansprechenden Zwischensequenzen, wenngleich diese stellenweise sehr häufig auftreten und ziemlich lang sind. Das Leveldesign glänzt mit Facettenreichtum und viel Liebe zum Detail.

Die Geschichte wird generell sehr linear erzählt, weshalb der Spieler keinerlei Mühen hat herauszufinden, wohin er als nächstes muss. Viel Umherirren ist hinfällig und Gespräche mit anderen Personen finden - bis auf zwei, drei Ausnahmen - tatsächlich nur im wortwörtlichen "Vorbeigehen" statt. Von vielen RPG-Fans wird das als eine zu große Einschränkung in der Spielerfreiheit aufgefasst, ich persönlich denke, dass es zwar etwas Schade ist, ich es aber nicht als sonderlich einschränkend empfand. Hat man viele Leute, mit denen man sprechen muss, um Sidequests oder Ähnliches zu erledigen, kann es auch mal nervig werden. Ich präferiere da eindeutig den guten alten Mittelweg.

Apropos Sidequests, Minispielen und Missionen: Nur letztere sind im Spiel zu finden - 64 an der Zahl, ab Level 11. Da kann dann ausreichend gelevelt werden. Sofern man die meisten Zwischenkämpfe mitnimmt, ist das davor nicht notwendig.


Sound:

Der Soundtrack wurde von Masashi Hamauzu komponiert und kann sich hören lassen! Es braucht nicht immer einen Nobuo Uematsu, um die Handlung Standesgemäß zu unterstreichen. Die Boss-Fights klingen episch und auch die Musik für die Zwischenkämpfe geht sofort ins Ohr. Für gute Laune sorgt "The Sunleth Waterscape" - neben Stücken wie "Saber's Edge" und "Desperate Struggle" einer meiner persönlichen Favoriten!


Fazit: 

Unterm Strich kann ich nur sagen, dass Square Enix mit diesem Teil der Saga nichts falsch gemacht hat. Klar, Minuspunkte gibt es immer irgendwo. Sehr linear ist das Spiel, die Geschichte hier und da mit Klischees besetzt aber wer verlangt, dass Square das Rad neu erfindet?

Final Fantasy XIII bringt frischen Wind ins Kampfsystem, welches dem Spieler ein wenig Tiefgang in Punkto Taktik abverlangt, besticht mit seiner Grafik, wunderschönen Leveldesigns und einem ausgezeichnetem Soundtrack. Neben den Charakteren, sind das die für mich wichtigen Punkte, ob mir ein Spiel gefällt oder nicht.

Die Mischung der Charaktere ist wie ich finde sehr gelungen. Alle werden einem früher oder später sympathisch. Das hätte ich zu Beginn des Spiels, als Lightning einfach ein Stein, Hope eine Heulsuse, Snow ein Poser und Vanille ein naives Ding waren, sicher nicht gedacht! Dadurch, dass man alle Charaktere einmal selbst spielt, kommt das Mitgefühl von ganz allein.

---------------

Was ist Eure Meinung zum Spiel? Habt Ihr es gespielt? Wollt Ihr es vielleicht noch spielen? Bin gespannt was Ihr zu berichten habt!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen